Seit ich mich vor ein paar Monaten selbstständig gemacht habe, bekomme ich immer wieder Zuspruch aus meinem Umfeld. Dass aber gerade die Anfangsphase für Freelancer mit enorm viel Druck und Unsicherheit gespickt ist, wird dabei schnell übersehen.
Nach außen sicher und professionell aufzutreten ist natürlich wichtig – gerade für die Kundengewinnung. Trotzdem will ich nicht so tun, als ob alles immer super laufen würde. Denn das tut es (noch) nicht.
Denn…
- ich kämpfe seit Wochen mit bürokratischem Aufwand, der mich sehr viel Zeit und vor allem Nerven kostet.
- die Akquise und Organisation von verschiedenen Kund*innen verlangt einiges an Disziplin und Zeit(management).
- die (finanzielle) Unsicherheit und geringe Planbarkeit machen mir mehr zu schaffen, als ich anfangs dachte.
- man muss lernen, den eigenen Wert zu definieren, „Nein“ zu sagen und Kund*innen auch mal zurecht zu weisen.
- Lob und Wertschätzung bekomme ich nur noch aus meinem freundschaftlichen Umfeld, was es mir schwer macht, meine tatsächliche Arbeitsleistung zu bewerten.
- von einer Work-Life-Balance bin ich weit entfernt — worunter nicht nur mein Sozialleben leidet, sondern auch mein Wohlbefinden.
- sein eigener Boss zu sein heißt nicht nur Flexibilität, sondern auch, Verantwortung zu übernehmen, sich selbst auf die Finger zu gucken und für Fehler gerade zu stehen.
Ergo: Selbstständigkeit ist cool – mit Vorbehalt und Mut zu Veränderung. Sie ist cool, wenn man sich auf eine Achterbahnfahrt einlässt und dabei nicht vergisst, die Loopings zu genießen. Sie ist cool, wenn man sich gegenseitig unterstütz und voneinander lernt. Und sie ist cool, wenn auch den Kund*innen der Wert eines Freelancers bewusst ist und man entsprechend geschätzt (und bezahlt) wird.
Happy Day!
Janina
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